Bereits seit etwa 1910 waren kurze Zeichentrickfilme fester Bestandteil des Kinoprogramms. In der Regel wurde allerdings nicht allzu viel Aufwand für diese Filme betrieben, so dass nur wenige Figuren aus dieser Zeit berühmt bzw. überhaupt vom Publikum bewusst wahrgenommen wurden. Disneys Versuch, selber eine erfolgreiche Cartoon-Reihe zu etablieren, scheitere 1927 mit dem Hasen Oswald. Mit Felix the Cat und den Figuren von Max Fleischer war die Konkurrenz einfach zu groß. Erst 1927 hatte Al Jolson in The Jazz-Singer im ersten Tonfilm überhaupt das Kinopublikum beeindruckt. Eine Zeichentrickfigur, die sich im Takt der Musik bewegte, und visuelle Gags, die von komischen Geräuschen begleitet wurden, waren die absolute Sensation. Es ist rückblickend wahrscheinlich nur noch schwer vorstellbar, welchen Eindruck Micky Maus 1928 auf das Kinopublikum machte. Die Reaktion war jedenfalls phänomenal: Ein Star war geboren.