Der bedeutende deutsche Holzbildhauer Tilman Riemenschneider (geboren um 1460) gilt als künstlerisch und gesellschaftlich etabliert. Er ist Ratsherr in Würzburg und bekleidet mehrere Ämter. In seinen Werken wie in seiner Amtsführung zeigt er sich dem einfachen Volke verbunden, das ihn verehrt. Aber auch in dem kunstverständigen Fürstbischof Konrad von Thüngen hat er einen Gönner. Doch als die Erhebung der Bauern 1525 auf Würzburg übergreift, Riemenschneider sich für die Rechte der Bauern einsetzt und sich dem Einsatz von Soldaten widersetzt, wird Thüngen zu seinem erbitterten Gegner. Der flieht zwar erst vor der Übermacht, kehrt aber nach der Niederschlagung des Aufstands zurück und kerkert Riemenschneider ein. Nach Wochen wird dieser aus der Festungshaft entlassen. Man hat seine Hände gebrochen, aber nicht seine Standhaftigkeit.